Donnerstag, 8. Mai 2008

Kunsttipp Mai 2008 von Gabriel Baumüller

In der Pinakothek der Moderne in München ist zur Zeit eine Ausstellung „250 Jahre Staatliche Graphische Sammlung München“ zu sehen.

Aus den Beständen der Sammlung sind Blätter vom 15. Jahrhundert bis in die Gegenwart ausgestellt. Es gibt Druckgraphik, vom Holzschnitt, Kupferstich, Lithographie, Radierung bis zum Siebdruck, aber auch eine Menge Handzeichnungen und Skizzen.

Für jemanden der sich selbst im Bildnerischen schöpferisch bemüht, sind diese Handzeichnungen sicher besonders anregend und erhellend. Die Zeichnung ist das unmittelbarste Medium der bildenden Kunst, in ihr zeigt sich – wie in einer Handschrift – die Person in ihrer Eigenart und Empfindlichkeit.

Da können sich Brüchigkeit, Vehemenz, Unbeholfenheit, Agressivität usw. direkt ausdrücken.

Besonders in den privaten Zeichnungen und Skizzen, die nicht zur Veröffentlichung oder zum Verkauf bestimmt waren kann man dem Künstler sozusagen beim Arbeiten zusehen und dem Beginn des schöpferischen Prozesses mit seiner Offenheit, Verletzlichkeit, Intimität aber auch seiner Frische und Unbefangenheit ganz nahe kommen.

Ich finde die Ausstellung sehr anregend und möchte sie empfehlen, besonders allen, die sich selbst in der bildenden Kunst versuchen.

"250 Jahre Staatliche Graphische Sammlung“ -
bis 29.6.2008, Pinakothek der Moderne, München

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