Dienstag, 11. November 2008

Drei Ausstellungstipps


Drei der im Atelierprojekt unterrichtenden Künstler stellen im November/Dezember 2008 in München und Umgebung eigene Werke aus:


Bilder von Cornelia Eichacker können Sie im Rahmen der OFFEN 08 im Städtischen Atelierhaus Baumstraße 8/Klenzestraße 85 betrachten. Offene Ateliers und Rahmenprogramm, Ausstellungsdauer 21. - 23.11.2008. Einzelheiten und weitere Informationen auf der Website des Atelierhauses.


Städteportraits von Stefan Heide aus Berlin, Budapest und Shanghai gibt es in der Pasinger Fabrik noch bis zum 30.11. zu sehen. Geöffnet täglich von 10 bis 1 Uhr. Weitere Informationen auf der Website der Pasinger Fabrik.


Bilder von Jess Walter sind vom 23.11. - 14.12. in der Galerie Alte Brennerei des Kunstverein Ebersberg e.V. zu sehen im Rahmen der Ausstellung Synaptische Felder - Kommunikation und Grenz-Erfahrung. Geöffnet Freitag bis Sonntag 14 - 18 Uhr. Weitere Informationen auf der Website des Kunstverein Ebersberg.

Montag, 3. November 2008

Kunsttipp November von Stefan Heide

Zur Ausstellung 'Spuren des Geistigen' im Haus der Kunst
19.9.2008 - 11.1.2009


Auf dem Weg zur Ausstellung fragte ich mich, inwiefern dieses Thema – Das Geistige, Spuren davon tatsächlich in der Kunst darstellbar sein sollte, da es eben für mich Signum des Geistigen ist, nicht darstellbar zu sein, da es nicht sichtbar ist. Doch der Titel der Ausstellung bezieht sich auf die Spuren, welche das Geistige hinterlässt und dies muss ich zu meiner positiven Überraschung sagen, hat die Ausstellung im Einzelnen und im Gesamten durchaus in mir berührt.
Um einen unvoreingenommenen Eindruck zu erhalten, habe ich nichts über die Ausstellung gelesen. So ist meine selektive Auswahl bestimmter Künstlerpositionen subjektiv und von meiner spontanen Reaktion geleitet.Nebenbei erwähnt fällt auf, dass die Namen der KünstlerInnen zum überwiegenden Teil Männernamen sind. Inwiefern dies mit den patriarchalischen Strukturen der geistigen Verwaltung von Religionen zu tun hat, wäre eventuell eine genauere Betrachtung wert.
Was mir an der Ausstellung als „Gesamtkörper“ betrachtet wirklich gelungen erscheint, ist die Platzierung verschiedener Aspekte dieses so genannt Geistigen, wie Akupunkturnadeln sind diese Bereiche gesetzt und gewichtet.
So sehe ich zwei Betrachtungsformen für die Gesamtanordnung: eine Längsachse, die von der Eingangstüre aus gesehen, also vom ersten zum hinteren Raum, den Aspekt der Vergänglichkeit des Menschen, seines Ausgeliefertseins und des Todes als letzte Gewissheit, für mich eine Hauptachse bildet.
Diese Arbeiten sind für mich von einer durchdringenden Kraft, da sie nicht so sehr das Geistige und dessen Spuren darstellen, sondern vielmehr die Quelle, den Ursprung menschlichen Suchens, die Ohnmacht des Menschen gegenüber einer nicht zu beseitigenden Endlichkeit unbeantwortet lassen.
"Dem Nichts“, aus dem wir kommen, und “das Nichts“, in das wir zurückkehren in eben dieser Bedrohlichkeit, in seiner Schwärze entgegenzutreten, erscheint mir persönlich als künstlerische Reaktion am schlüssigsten, es sei denn der Künstler schafft sakrale Kunst für sakrale Räume.
Die zweite Form, neben der Achse, ist der Kreis bzw. Kern: Der zentrale und größte Raum wird von einer überdimensionalen tibetanischen Gebetsmühle dominiert, die sich sehr schnell dreht, so dass alles ringsum von dieser Bewegung erfasst wird. Dieses jahrtausende alte Glaubenssymbol und Instrument bildet gegenüber dem Gefühl der Verlorenheit und Ohnmacht eine Art zweiten Grundbass, eine Antipode in der Ausstellung, dem der Übung und des daraus resultierenden Glaubens.

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Kunstkurse von Stefan Heide